UX/UI-Design? Wo liegt der Unterschied?

Entwickeln, testen, verbessern und wiederholen…

Die meisten, die diesen Artikel lesen, surfen täglich etliche Stunden berufsbedingt oder in ihrer Freizeit auf den unterschiedlichsten Internetseiten oder nutzen gelegentlich Apps, um sich das Wetter oder die nächste Verbindung auf ihrem Smartphone anzeigen zu lassen. Egal ob Tablet, PC, Laptop oder Handy. Die Herausforderung ist es für die unterschiedlichen Geräte und Anwendungen die passenden Lösungen zu entwickeln. Waren es vor ein paar Jahren noch einfache Informationsseiten, so sind es heutzutage komplexe Applikationen, Oberflächen oder aber Chatboots, die dem Nutzer Echtzeitfeedback geben und unser Leben verändern.

Lange Zeit bestand die Aufgabe von Designern darin grafische Oberflächen zu gestalten. Schön musste es sein, doch haben sich im Laufe der Jahre die Anforderungen stark geändert und es kamen immer neue Aufgaben und damit verbundene Berufsbezeichnungen hinzu. Wie im Wilden Westen verwendet jeder nach Lust und Laune die unterschiedlichsten Job Definitionen. Webdesign, Screendesign, Motion Design, Visual Design, UX-Design, UI-Design, Interaktionsdesign, Interfacedesign, User Interface Design, Human Interface Design und noch viele weitere.

Als Kommunikationsdesignerin kann man sich der digitalen Transformationen nicht verschließen und muss viele Dinge ausprobieren und sich immer weiterentwickeln. Die gelernten gestalterischen Ansätze sind dabei von enormer Bedeutung bei der Konzeption. Im Grundsatz geht es aber immer um die reibungslose Interaktion zwischen Mensch und Maschine, die sogenannte UX (User Experience – das Nutzererlebnis). Es ist eine Kombination aus Verstehen, Beobachtung, Ideenfindung, Verfeinerung, Ausführung und Lernen und Verstehen von Prozessen und die damit verbundene Umsetzung.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hat der amerikanische Architekt Louis Sullivan einen Begriff geprägt. Dieser bringt die Entwicklung vom UI- zum UX-Design gut auf den Punkt: Form folgt der Funktion.

Wie die digitale Transformation ändern sich, wie oben schon beschrieben, die Aufgabenbereiche im Bereich Kommunikationsdesign. Aktuell arbeite ich hauptberuflich als Interactionsdesignerin (UX- und UI-Designerin) und gestalte Interaktionsabläufe für Software-, Internet- und mobile Applikationen. Das oberstes Ziel ist es, dass der Nutzer das Konzept versteht und reibungslos agieren kann, wobei der Fokus der Gestaltung ganz klar auf der Interaktion und den Bedürfnissen der Nutzer liegt. Meine Aufgabe ist es die Bedürfnisse und das Verhalten menschlicher Interaktion (Nutzerführung) mit dem Computer (human-computer interaction) zu analysieren und diese dann auf eine intuitive und verständliche Benutzeroberfläche zu transferieren. Jeder der sich bei der Bedienung eines Deutsche Bahn Ticketautomaten am Bahnsteig schon mal geärgert hat wird, sicherlich verstehen was ich meine.

In der Praxis unterscheidet man zwischen dem User Interface (UI), das Schnittstellendesign, und der User Experience (UX). Beim UI sorgt der Designer dafür, dass die User Interface Elemente einer Applikation, nämlich Interaktionshelfer wie z. B. Buttons, Schieberegler, Formulare etc., in einem erfassbaren Zusammenhang stehen und vom Nutzer verstanden werden.
Die User Experience (UX) ist fĂĽr das Nutzererlebnis einer Applikation verantwortlich, damit die Erwartungen des Nutzers erfĂĽllt werden und eine reibungslose Bedienung gegeben ist. Hierbei geht es zum Beispiel um die Animation, die das Erlebnis der BenutzerfĂĽhrung unterstĂĽtzen soll. Wie zum Beispiel ein Fortschrittsbalken (Ladebalken), ein Eingabefeld mit Hilfetext beim AusfĂĽllen eines Formulars oder einer Kontaktanfrage. Die Frage ist dabei immer die gleiche:

‍

„Wie kann man eine dezente Animation hinterlegen, die dem Nutzer hilft die Oberfläche einfach zu bedienen und keine Fragen offen lässt?“

‍

Ein einfaches Beispiel: Eine Person nutzt eine App oder Plattform und muss aufgrund von Ladezeiten warten bis sich eine neue Seite oder ein Prozess aufbaut. Die meisten Personen brechen nach nur wenigen Sekunden ohne Rückmeldung ab. Die Lösung: Den Nutzer durch kleine Interaktionen (Microinteractions) wie zum Beispiel ein Zahnrad oder ein Ladebalken abholen damit dieser eine unmittelbare Rückmeldung bekommt, dass es einen kurzen Moment dauern kann.

Wobei man beide Bereiche UX (Verhalten und die Zufriedenheit der Nutzer) und das UI (User Interface) nur schwer voneinander trennen kann. Beide Bereiche mĂĽssen immer zusammen betrachtet werden. Die User Experience entscheidet ĂĽber Erfolg und Misserfolg eines Produktes. Nur durch die Kombination beider Bereiche schafft man es seine Zielgruppe zu begeistern.

‍

Zum Schluss noch ein schönes Zitat von Steve Jobs:

‍“If the user is having a problem, it’s our problem”

‍

Franzi Detail

Lust auf einen Kaffee? ✌️

info@franzidesign.de