Das Dramadreieck (Täter-Opfer-Retter-Dreieck)
Die BrĂĽcke zwischen Drama und Zufriedenheit
‍Title: The UX Drama Triangle
Description: Why we fail and what we can do about it -a provocation ;)
Speaker: Hias Wrba
Warum wir scheitern und was wir dagegen tun können – eine Provokation ;)
‍Hias Wrba stellte auf unterhaltsame Weise ein psychologisches und soziales Modell aus der Transaktionsanalyse vor: das Drama-Dreieck. Dieses Modell wurde erstmals 1968 vom Psychologen Stephen Karpman beschrieben und befasst sich mit menschlichen Verhaltensmustern. Das Drama-Dreieck hilft, die Entstehung und den Verlauf von Konflikten besser zu verstehen. Es umfasst drei Rollen – Täter oder Verfolger, Retter und Opfer – die in einer Beziehung zwischen mindestens zwei Personen eingenommen werden können. Das Modell beschreibt, wie diese Rollen zusammenhängen und wie sie gewechselt werden können. Jede Person sucht in ihrer Rolle nach Anerkennung und Aufmerksamkeit – ein Teufelskreis.
‍Hias Wrba zog dabei unterhaltsam Parallelen zur Rolle eines Designers in einem Projekt.
Das Drama-Dreieck beschreibt typische ungesunde Interaktionsmuster in zwischenmenschlichen Beziehungen und wird häufig in der Transaktionsanalyse verwendet. Es zeigt, wie Menschen in Konfliktsituationen wiederholt drei spezifische Rollen einnehmen:
Verfolger (Persecutor):
‍Der Verfolger kritisiert, kontrolliert und beschuldigt andere. Er übernimmt eine autoritäre und dominante Position, oft ohne Mitgefühl für die Bedürfnisse und Gefühle des anderen.
Retter (Rescuer):
‍Der Retter übernimmt die Rolle des Helfers, oft übermäßig und ungefragt. Er fühlt sich verantwortlich für das Wohl anderer und versucht, Probleme zu lösen, ohne dass die betroffene Person darum gebeten hat.
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Opfer (Victim):
‍Das Opfer fühlt sich machtlos, hilflos und unterdrückt. Es sieht sich selbst als das leidtragende Element der Situation und erwartet oft, dass andere (Retter) die Probleme für sie lösen.
Ein humorvoller Blick auf die Rolle von UX-Designern zeigt, wie sie manchmal in paternalistisches oder messianisches Verhalten verfallen können.
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PaternalismÂ
Messianism
Auswirkungen und Lösungen
Der Bereich des Systemischen Product Thinking richtet sich an Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen in der Welt der Produktentwicklung, die ihr Wissen erweitern möchten, um im Arbeitsalltag neue Impulse zu setzen. Es hilft, in Konfliktsituationen besser zurechtzukommen.
- Opferhaltung wird zu Selbstermächtigung
- Verfolgung wird zu konstruktiver Kritik
- Rettung wird zu Coaching
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In der Softwareentwicklung gibt es ein hohes Konfliktpotenzial, da viele unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. Das Drama-Dreieck führt oft zu destruktiven Beziehungsmustern, da keine der Rollen eine gesunde Lösung für Konflikte und Probleme bietet. Es ist schwer, dem Drama-Dreieck zu entkommen, wenn es einmal begonnen hat. Um aus diesem Kreislauf auszubrechen, ist es wichtig, sich der eigenen Rolle bewusst zu werden und Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen. Ein Ansatz zur Lösung besteht darin, dass die Beteiligten als Verantwortliche (statt Opfer), Trainer (statt Retter) und Herausforderer (statt Verfolger) agieren. Diese Rollen fördern Eigenverantwortung, Unterstützung zur Selbsthilfe und konstruktive Kritik.
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Wichtig ist: Jede Person schlüpft freiwillig in seine Rolle – und kann jederzeit wechseln, wenn man sich der Rolle bewusst ist und erkennt, welche der drei Rollen man gerade unbewusst eingenommen hat.
Coaching und Empowerment helfen dabei, Konflikte zu reduzieren oder noch besser zu vermeiden.
Anstatt sofort an Lösungen zu denken, ist es wichtig, Freiraum zu geben und keine zu strengen Vorgaben zu machen, da diese einschränken können. Sich in andere Personen hineinzuversetzen, sich zurückzunehmen und zu beobachten, ist entscheidend. Der Zielgruppe zuhören, sie verstehen und von anderen lernen. Nachfragen, warum Dinge so sind, wie sie sind, und proaktiv Dinge ändern. Zusammengefasst kann man sagen, dass das Drama-Dreieck-Modell hilft, ungesunde Verhaltensmuster in Beziehungen zu erkennen, und Ansätze bietet, um positivere und gesündere Interaktionen zu fördern.
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