Experience Design for a ChatGPT world

Talk Nummer 1 im Detail

Speaker:in: Klaus Rüggenmann (Senior Design Director) & Kristin Gräfe (Associate Design Director) von IBM iX Studio

Das Benutzerwachstum von ChatGPT

Nach einer kurzen Vorstellung der Experience-Agentur IBM iX (ehemals Aperto) ging es mit einem kurzen Intro zum enormen Benutzerwachstum und dem Hype rund um ChatGPT los.

Quelle: https://explodingtopics.com/blog/chatgpt-users

Um das Ganze zu verdeutlichen: Laut OpenAI hat ChatGPT innerhalb von nur 5 Tagen nach dem Start im November 2022 eine Million Nutzer gewonnen. Im Vergleich dazu benötigte Instagram etwa 2,5 Monate, um 1 Million Downloads zu erreichen. Netflix hingegen musste rund 3,5 Jahre warten, um 1 Million Nutzer zu erreichen.

Wie kann ChatGPT Designern helfen?

ChatGPT kann Designern auf verschiedene Weisen helfen. Es wurden KI-Tools für die jeweiligen Designphasen in der sich ein:e Designer:in gerade befindet, vorgestellt (siehe Folie). Diese Tools dienen zur Unterstützung der Arbeit und können in Verbindung mit ChatGPT genutzt werden. So wurde am Beispiel von ChatGPT und Midjourney gezeigt, wie man diese beiden Tools kombinieren kann, um per ChatGPT sich z.B. das Tool Midjourney erklären zu lassen.

Sichtweisen berühmter Persönlichkeiten

Nachdem das Publikum einen Überblick über die Tools und Anwendungen erhalten hatte, wurden zwei verschiedene Sichtweisen von bekannten Persönlichkeiten zitiert: dem Physiker Stephen Hawking und dem Schachweltmeister Garry Kasparov.

Stephen Hawking äußerte sich skeptisch zur künstlichen Intelligenz (KI) und warnte vor potenziellen Risiken, die mit ihrer Entwicklung einhergehen könnten. Er war besorgt darüber, dass KI eines Tages außer Kontrolle geraten und eine Bedrohung für die Menschheit werden könnte. Hawking äußerte die Befürchtung, dass fortschreitende KI eigenständig Entscheidungen treffen könnte, die nicht im Interesse der Menschheit liegen. Er warnte vor der Möglichkeit, dass eine unkontrollierte Superintelligenz unsere Kontrolle übersteigt und negative Auswirkungen haben könnte.

Stephen Hawking:
„The development of full artificial intelligence could spell the end of the human race.„ 😱

Garry Kasparov hingegen hat eine andere Perspektive zur künstlichen Intelligenz. Als er im Jahr 1997 in einem historischen Schachmatch gegen den IBM-Supercomputer Deep Blue antrat und verlor, erkannte er die Potenziale von KI. Kasparov betrachtet KI nicht als Bedrohung, sondern als Erweiterung menschlicher Fähigkeiten. Er glaubt, dass KI uns dabei helfen kann, bessere Entscheidungen zu treffen, indem sie menschliche Kreativität und Intuition mit ihrer Rechenleistung kombiniert.

Garry Kasparov:
„AI is not a threat to humanity, but an extension of human abilities.„ 🥳

Diese unterschiedlichen Sichtweisen zeigen die Vielschichtigkeit der Diskussion über künstliche Intelligenz und verdeutlichen, dass es verschiedene Ansichten und Perspektiven gibt.

Die Geschichte von KI und Machine Learning

Die Anfänge der Künstlichen Intelligenz (KI) lassen sich auf den „Turing-Test“ zurückführen, der von Alan Turing, einem britischen Mathematiker, Logiker und Kryptographen, im Jahr 1950 entwickelt wurde.

Quelle: https://transformainsights.com/ai-machine-learning

Der Turing-Test ist ein Konzept, das darauf abzielt, die Fähigkeit einer Maschine zu überprüfen, intelligentes Verhalten zu zeigen, das von einem Menschen nicht unterscheidbar ist. Dabei interagiert ein Fragesteller über einen Computerterminal mit einem unbekannten Teilnehmer, der entweder ein Mensch oder eine Maschine sein kann. Das Ziel besteht darin herauszufinden, ob der Fragesteller die Maschine von einem Menschen unterscheiden kann. Wenn die Maschine den Fragesteller erfolgreich täuscht und menschenähnliche Intelligenz zeigt, gilt sie als „turingtauglich“.

Der Turing-Test hat zu vielen Diskussionen über künstliche Intelligenz und das Wesen der Intelligenz geführt. Heutzutage wird er jedoch als ein einfacher Test betrachtet, der allein nicht ausreicht, um die volle Intelligenz einer Maschine zu bewerten. Es wurden im Laufe der Zeit weitere Fortschritte im Bereich der KI und des maschinellen Lernens erzielt, die auf unterschiedlichen Methoden und Algorithmen basieren.

Wie intelligent ist ChatGPT?

Antwort: „Es kommt darauf an – vor allem, weil OpenAI ihre Chatbots so einstellt, dass sie sich als großes Sprachmodell deklarieren. Die Antworten beruhen auf statistischen Mustern, die aus großen Mengen von Textdaten gelernt haben, und nicht auf einem echten Verständnis oder Bewusstsein.“

Danach erklärte Kristin Gräfe von IBM iX Studio Berlin wie Machine Learning und Neurale Netzwerke funktionieren.

Kurz zusammengefasst:

Machine Learning (ML) ist ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz (KI), bei dem Computer durch Erfahrungen und Daten lernen können, ohne explizit programmiert zu werden. Mithilfe von Algorithmen werden Muster und Zusammenhänge in den vorliegenden Daten automatisch erkannt.

Der Erfolg von Machine Learning hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Qualität und Repräsentativität der Daten, die Auswahl relevanter Merkmale und Modelle sowie die richtige Evaluierung und Optimierung. Der Prozess des Machine Learning ist iterativ und erfordert oft mehrere Durchläufe, um ein optimales Modell zu entwickeln.

Der Einsatz von ChatGPT, Midjourney und Co für jedermann

Der Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT, Midjourney und anderen Tools ist nicht für jedermann uneingeschränkt möglich. Es gibt regulatorische Vorschriften und Einschränkungen bei der Nutzung dieser Tools.

ChatGPT ist mittlerweile Teil von Microsoft und steht vielen zur Verfügung, jedoch haben auch andere Unternehmen wie Google, Amazon und Facebook ihre eigenen Modelle entwickelt, die nicht für jedermann frei zugänglich sind. Der Zugriff auf diese spezifischen Modelle ist oft eingeschränkt und erfordert möglicherweise spezielle Vereinbarungen oder Lizenzen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Einsatz von KI-Tools auch ethische und rechtliche Aspekte umfasst. Es müssen Datenschutzbestimmungen und andere rechtliche Anforderungen beachtet werden, um sicherzustellen, dass die Nutzung dieser Tools im Einklang mit den geltenden Vorschriften steht.

Letztendlich ist der Einsatz von KI-Tools für jedermann nicht ohne weiteres möglich, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Verfügbarkeit, Regulierungen und die Einhaltung ethischer Richtlinien.

IBM (Microsoft) kooperiert mit Hugging Face, um die Entwicklung und Nutzung von Open-Source-Modellen zu fördern. Hugging Face ist eine beliebte Plattform für NLP (Natural Language Processing), die eine breite Palette von Open-Source-Modellen und Tools zur Verfügung stellt.

Diese Zusammenarbeit ermöglicht es Entwicklern und Forschern, auf leistungsstarke KI-Modelle zuzugreifen und sie in ihren eigenen Anwendungen zu nutzen. Durch die Nutzung von Open-Source-Modellen können verschiedene Unternehmen und Einzelpersonen von den Fortschritten in der KI-Forschung profitieren und gleichzeitig die Kosten und den Aufwand für die Entwicklung eigener Modelle reduzieren.Die Zusammenarbeit zwischen IBM (Microsoft) und Hugging Face trägt dazu bei, die Verfügbarkeit und den Einsatz von KI-Modellen zu verbessern und die Entwicklung innovativer Anwendungen in verschiedenen Bereichen zu fördern. Es ist ein Beispiel dafür, wie Kooperationen und die Unterstützung von Open-Source-Initiativen die Fortschritte in der KI vorantreiben können.

Quelle: https://huggingface.co/blog/huggingface-and-ibm

Die Bedeutung von Prompt-Design

Die Bedeutung von Prompt-Designs liegt darin, dass es ermöglicht, Bilder mithilfe von KI-Bildgeneratoren wie Stable Diffusion, DALL-E oder Midjourney schnell und einfach durch Texteingabe zu erzeugen, ohne dass ein:e Designer:in stundenlang an der Bearbeitung eines Bildes arbeiten muss. Prompt-Designer:innen verfügen über das erforderliche Wissen, um aus Worten oder Sätzen Bilder zu generieren, basierend auf den Datensätzen, bestehend aus Bildern und Wörtern, mit denen sie trainiert wurden. Die Anfrage an einen solchen Bildgenerator wird als „Prompt“ bezeichnet.

Prompting-Techniken

Sind Methoden, die verwendet werden, um den Output von KI-Modellen wie ChatGPT zu steuern oder zu beeinflussen. Ein Prompt ist eine Anweisung oder ein Starttext, der dem Modell gegeben wird, um es in eine bestimmte Richtung zu lenken und spezifische Informationen oder Antworten zu generieren. Es gibt verschiedene Arten von Prompting-Techniken, die es den Benutzern ermöglichen, die Ausgabe des KI-Modells besser zu steuern und die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Sie sind nützlich, um spezifische Informationen abzurufen, Fragen zu beantworten oder Texte zu generieren, die bestimmten Kriterien entsprechen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Art und Qualität des Prompts den generierten Output beeinflussen kann. Es erfordert Experimente und Feinabstimmungen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Durch den geschickten Einsatz von Prompting-Techniken können Benutzer die Kreativität und Effektivität von KI-Modellen maximieren und auf ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen zuschneiden.

Zum Weiterlesen:
https://www.promptingguide.ai/introduction/elements
https://www.promptingguide.ai/techniques
https://www.udemy.com/course/prompt- engineering-for-ai

KI Design Methoden und Prinzipien

KI-Design umfasst verschiedene Methoden und Prinzipien, um interaktive und benutzerfreundliche Systeme zu entwickeln. In dem Vortrag wurden drei Aspekte vorgestellt:

Durch die Anwendung dieser Methoden und Prinzipien kann KI-Design dazu beitragen, effektive und benutzerfreundliche KI-Systeme zu schaffen, die den Anforderungen und Erwartungen der Benutzer gerecht werden.

Meine Erkenntnisse und Learnings

Für mich gibt es drei wichtige Themen, wenn es um KI geht:

Das Potenzial von Prompt Design für meine tägliche Arbeit

KI ist aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Seit Ende letzten Jahres nutze ich KI-Tools zur Unterstützung oder Inspiration, und ich sehe großes Potenzial darin, mit KI zu arbeiten, da es mir Zeit spart und ich mich auf andere Dinge konzentrieren kann.

Prompt Design ist für mich als Designerin von großer Bedeutung, da ich in kurzer Zeit kreative Ideen und Lösungen generieren kann. Es fördert meine Kreativität und führt oft zu unkonventionellen und innovativen Lösungen. Es ist eine effiziente Methode, um schneller Problemlösungen zu finden. Es hilft mir, den Designprozess zu strukturieren und mich auf bestimmte Herausforderungen zu konzentrieren. Durch die Nutzung dieser Tools kann ich experimentieren und lernen. Es ermutigt mich, mutig zu sein und neue Ansätze auszuprobieren.

Datenschutz

Um Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei KI-Tools zu mildern, ist es wichtig, Datenschutzprinzipien in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Dazu gehört die Minimierung der Datensammlung, die Anonymisierung oder Pseudonymisierung von Daten und die sorgfältige Auswahl der Daten, die in KI-Tools eingegeben werden. Die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen und die regelmäßige Überprüfung der KI-Tools auf mögliche Verzerrungen oder diskriminierende Ergebnisse sind ebenfalls wichtig. Es sollten klare Richtlinien und Vorschriften entwickelt werden, die den Einsatz von KI-Tools im Einklang mit dem Datenschutzrecht regeln.

Die Bedrohung von KI für meinen Beruf als Designerin

Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf meinen Beruf als Designerin sind Gegenstand von vielen Diskussionen und Spekulationen. Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, wie stark sich KI auf das Design auswirken wird. Persönlich habe ich mich in den letzten 15 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, und wer glaubt, dass Bilder in naher Zukunft noch ausschließlich von Menschen bearbeitet werden, irrt sich. KI-Tools übernehmen bereits heute einfache Aufgaben wie die Erstellung von Logos oder Grafiken oft besser und schneller als Menschen. Ob KI den Menschen bei komplexeren und kreativeren Designaufgaben, die ein menschliches Urteilsvermögen erfordern, vollständig ersetzen wird, bleibt noch eine offene Frage. Es ist wichtig zu beachten, dass Kreativität, Originalität und das menschliche Urteilsvermögen im Designprozess oft von großer Bedeutung sind. Designer:innen bringen ein tiefes Verständnis für die Nutzerbedürfnisse und die Kommunikation von Botschaften mit. Diese menschlichen Fähigkeiten sind aktuell noch schwer von KI zu replizieren, aber meiner Meinung nach nicht unmöglich.KI ergänzt derzeit den Beruf des Designers und bietet neue Möglichkeiten und Werkzeuge, um effizientere und qualitativ hochwertige Designs zu erstellen. Designer:innen können von den Vorteilen der KI profitieren, indem sie sie als unterstützendes Werkzeug in ihren Arbeitsprozess integrieren. Die Kreativität, Originalität und das menschliche Urteilsvermögen bleiben weiterhin von großer Bedeutung und können durch die Nutzung von KI-Tools ergänzt und verbessert werden. Es ist wichtig, offen für neue Technologien zu sein und sie auf sinnvolle Weise in den Designprozess zu integrieren, um das volle Potenzial der KI auszuschöpfen.

Franzi Detail

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