Mein ganz persönlicher Rückblick 2016 (#1)

Ab diesem Jahr habe ich mir fest vorgenommen nun jedes Jahr einen persönlichen Rückblick zu schreiben und meine positiven als auch negativen Erlebnisse in dieser Zeit zu reflektieren sowie meine Erfolge und Misserfolge zu analysieren.

Es ist wichtig mir meine Fehler bewusst zu machen, sie zu akzeptieren, aus den Erfahrungen zu lernen und mich auf neue Dinge einzulassen. Aus Misserfolgen lernt man am meisten, um neue positive Sachen zu erleben und neue Geschichte zu schreiben. Also fange ich an!

Es war ein Jahr voller Ereignisse. Bei den meisten wird das Jahr 2016 in keiner guten Erinnerung bleiben. Die Wahl von Donald Trump, Panama Papers, AfD, der BER ist immer noch nicht fertig, Terroranschläge in Brüssel und Nizza, die Strafaffäre Böhmermann, Brexit, Flüchtlingskrise, viele berühmte Persönlichkeiten verließen uns und zum Schluss noch der Anschlag in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt. Doch es war nicht alles schlecht. WhatsApp verschlüsselt seine Nachrichten, endlich kein Flash mehr, YouTube einigt sich mit der Gema, Pokemon Go und das iPhone7.

Heute schaue ich auf die letzten 12 Monate zurück und fasse in meinem Jahresrückblick die wichtigsten Ereignisse zusammen. Für mich war es ein sehr spannendes Jahr. Nach über 8 Jahren Selbstständigkeit, die ich ausschließlich der Arbeit widmete, war ich komplett ausgebrannt. Erst Ausbildung dann Studium, Freelancer Tätigkeit in den unterschiedlichsten Agenturen und dann zwei Stipendien mit eigenem Büro und Startup. Mein Startup „votingLAB“ und die damit verbundene Verantwortung als „CEO & FOUNDER“ hatten sichtliche Spuren bei mir hinterlassen. Die Rakete wollte einfach nicht fliegen und somit stand dann Ende des letzten Jahres fest mit „votingLAB“abzuschließen. Diese Entscheidung fiel mir sehr schwer. Wer beerdigt schon gerne seinen Traum, an dem er hart gearbeitet hat.
Ich war auf der Suche nach meinem persönlichen Sinn im Leben – weniger Arbeit und mehr Bewusstsein, um sich wieder auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren.

War ich ein Idiot, der etwas riskiert hat? Niemand hat Bock zu verlieren. Wo gehobelt wird, fallen auch Spänne. Fuck Up – egal und im Nachhinein war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Ab dem 28. Dezember 2015 nahm ich mir eine Auszeit von zwei Monaten, um nach Asien aufzubrechen. Heute vor genau einem Jahr saß ich mit meiner besten Freundin Änn in Bangkok mit zwei thailändischen Männern am Straßenrand. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Anschließend reisten wir in den nächsten 60 Tagen als Backpacker quer durch Südostasien. Es entstand ein wundervoller Blog (www.rucksackblog.de), in dem wir unsere Reisegeschichten verewigten. In dieser wundervollen Zeit konnte ich endlich neue Kraft tanken und mich nach Jahren der Anstrengung von beruflichen Höhen und Tiefen wieder erden. Thailand, Vietnam, Kambodscha, Singapur, IndonesienMalaysia, viele neue Kulturen und Eindrücke, welche immer in meinen Erinnerungen bleiben werden. Die Reise hat mich nicht nur mental, sondern auch geistig sehr weit gebracht. Für diese Entscheidung bin ich sehr dankbar.

Ende Februar wieder in Berlin angekommen, ging es dann weiter mit Yoga, Meditation und der Persönlichkeitsentwicklung, die einen festen Bestandteil meines alltäglichen Lebens geworden sind. Statt die große Freiheit überwog auf einmal das Sicherheitsgefühl und ich hatte die Chance mich ausgiebig mit meinen Zukunftsplänen auseinander zu setzen. Selbstoptimierung durch Sport, Meditation, dem Verzicht und Reduktion auf das Wesentliche wurden wichtige Dinge in meinem Leben. Habe ich die Jahre zuvor nur den Körper optimiert, folgte nun Yoga und Meditation, die mich auf ein ganz neues Level gebracht haben. Durch die Achtsamkeit und Meditation kann ich meine Gedanken besser kontrollieren, bin gelassener, kann Dinge bewusster wahrnehmen und ich habe eine höhere emotionale Ausgeglichenheit. Für mich ist es mehr als nur ein flüchtiger Trend. Es gibt mir Raum für neue Impulse, um mich und meinen Geist besser kennenzulernen. Es hat mich und meine Persönlichkeit beeinflusst und ist aus meinen Leben nicht mehr wegzudenken.

Im März und April folgten zwei beruflich träge Monate, in denen ich meine Gedanken nun in Taten umsetzen musste. In Asien wurde mir klar, dass ich wieder fest in ein Team arbeiten möchte und mich voll und ganz auf den Bereich UX/UI Design spezialisieren will. Somit entschloss ich mich klassisch zu bewerben. Wie der Zufall es wollte, kam das Angebot bei Testberichte in der Produktentwicklung, als UX/UI Designerin zu arbeiten. Das Projekt ist äußerst spannend, die Kollegen sehr nett und wie das Schicksal es wollte, bin ich seit Mai nun fest angestellt. Letztendlich wollte ich mehr Zeit in die Dinge investieren, die mir Spaß machen. Dies ist mir durch den neuen Job gelungen. Immerhin reduziere ich mich von einer 60+ auf eine 40 Stundenwoche und habe seitdem auch wieder mehr Zeit für mich.

Im Mai stand mein erstes großes sportliches Ereignis 2016 bevor. Beim Mammutmarsch haben wir im Team über 52 km am Stück absolviert. Innerhalb nur weniger Monaten hatten wir uns auf das Event vorbereitet und es mit Bravour gemeistert. Eine Erfahrung, die ich definitiv nicht vergessen werde und vielleicht schaffe ich irgendwann auch die 100 km am Stück.

Der Festival Sommer verlief relativ unspektakulär. Aus zeitlichen Gründen hatte ich es nur auf die Nation und auf das Feel Festival geschafft. So wenige Festivalbesuche wie noch nie in meinem Leben. Dafür schenkte ich dem Berghain meine volle Aufmerksamkeit. Die regelmäßigen Besuche stellten sich als guter Ausgleich dar. Viele tolle Stunden verbrachte ich im Garten und im Rüdersdorfer Biergarten und konnte den Sommer genießen.

Durch den neuen Job und die damit verbundene Anmeldung beim Firmenlauf, dem B2RUN im September, kam eine weitere Challenge auf mich zu und ab Juli begann ich mit dem Lauftraining. Die Folge ist, dass das regelmäßige Joggen aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken ist.

Im Spätsommer kündigte sich als Nächstes mein privates Highlight an, eine Segeltour mit meinem Vater. Im hohen Alter von 79 Jahren stand nun endlich der jahrzehntelang versprochene Segelausflug an. Über Monate hatte er das über fünfzig Jahre alte Boot restauriert. Wir ließen das Boot gemeinsam zu Wasser. Es ging für mich das erste Mal auf See. Ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Im Herbst ging es dann weiter mit einer neuen Tätowierung am rechten Unterarm. Auch dieser Lebensabschnitt sollte verewigt werden und eine bestimmte Bedeutung bekommen. Ein Phönix, ein mythischen Vogel, der von der Bedeutung nicht besser hätte passen können. Er gilt als Sinnbild der Wiederauferstehung – aus der eigenen Asche und verkörpert die Leidenschaft für Dinge zu brennen, zu kämpfen und immer wieder aufzustehen. Hoffentlich wird dieses Projekt im Frühjahr 2017 vollendet sein. 

Zum Abschluss des Jahres trat ich noch einmal eine große Reise an, um neue Kraft für 2017 zu tanken. Es ging für 17 Tage an die Westküste der USA. Wir starteten in Los Angeles und reisten bis nach San Francisco und wieder zurück. Ein perfekter Roadtrip, um das alte Jahr abzuschließen.

Für das neue Jahr wünsche ich mir weniger Angst Sachen falsch zu machen, Sachen anzupacken, einfach machen und mein Leben so zu leben, dass ich es jeden Tag liebe. Niemanden geht es so gut wie mir (uns) und dafür bin ich sehr dankbar!